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Portrait des Zeichners
FRITZ KLIER
Kulturmagazin lichtung
Heft 1/2011
 
    .... Für einen frustrierten Frauenfeind müsste man
ihn halten, gäbe es da nicht auch ganz andere Frauenbilder. Etwa eine verlassene Maria Magdalena
(2002), oder in sich ruhende oder leidende Frauengesichter in der Serie „Liebe ist...“ (2010). Sein
Wunschbild von einer Frau mag Klier bei dem
Tusch-Aquarell „In guten und in schlechten Tagen“
geleitet haben: zwei hohe, aufrechte Gestalten, Mann
und Frau, spazieren Seite an Seite durch eine Landschaft,
hinter ihm bauschen sich Gewitterwolken, über ihr schaut die Sonne aus den Wolken. Früher habe er bei einer Frau viel Wert auf das Aussehen gelegt, „auf die Augen hauptsächlich, auf Finger und Beine“. Inzwischen sei ihm das gleich. Heute, mit 65, wünscht er sich von einer Frau, dass sie Wärme gibt und er sich bei ihr anlehnen kann.
Wärme war es wohl, die er als Kind sehr vermisst
hat. „Ich wurde sehr streng erzogen, stamme aus einer
Lehrerdynastie.“ Die Familie lebte im äußersten Osten der Republik, im Grenz-Landkreis zu Polen und Tschechien. Dort, im sächsischen Ebersbach, wurde Fritz Klier 1945 geboren. Als der Vater 1949 aus russischer Gefangenschaft zurückkam, packte er Frau und Sohn, um in den Westen zu fliehen. Der erste Versuch misslang. Fritz Klier erinnert sich, wie er als 4-Jähriger mit seinem Vater drei Wochen eingesperrt war, „im Winter, wir hatten ein Lager aus Stroh, über mir sah ich die Stiefel“. Der zweite
Fluchtversuch gelang und brachte den kleinen Fritz
nach Karpfham in Niederbayern. ......
       
     
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